Professionelles Energiemanagement: Technik und Knowhow für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Klimaschutzstiftung Jena-Thüringen und Thüringer Landesenergieagentur übergeben hochwertige Messtechnik
Die Energieverbrauchsmesstechnik im Wert von 800 Euro, die am Montag, 22. März von der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur und der Klimaschutzstiftung Jena-Thüringen an das Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt übergeben wurde, besteht aus einem Set aus mehreren Geräten, die zusammen in eine kleine Aktentasche passen. Für das Energiemanagementsystem im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt werden die kleinen Geräte aber enorme Auswirkungen haben. Denn mit dieser Technik, die auch die entsprechende Software zur Auswertung enthält, kann man künftig besser und präziser die Daten in den Gebäuden des Landkreises erfassen, auswerten und punktgenau Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz ergreifen. Zuständig für das Energiemanagement ist dafür seit einem halben Jahr Steffen Anemüller in der Gebäude- und Liegenschaftsverwaltung des Landratsamtes. Mit der neuen Messtechnik hat er jetzt einen besseren Datenüberblick, um unkompliziert an den Anlagen kleinere und größere Maßnahmen durchzuführen.
„Damit wird unsere Strategie zu Klimaschutz und Energieeinsparung hervorragend ergänzt“, freut sich Landrat Marko Wolfram über die Kooperation des Landkreises mit der Energieagentur und der Klimaschutzstiftung. So wird gewährleistet, dass der Energiemanagementprozess nachhaltig angelegt ist und auf Dauer in der Kreisverwaltung fortgeführt wird. Mit der bevorstehenden Ausschreibung eines Nachhaltigkeitsmanagers für den Landkreis wird das noch weiter vertieft.
Klimaschutzstiftungsvorstand Matthias Stüwe und ThEGA-Projektleiter Hannes Vierke übergaben das siebenteilige Messgeräteset zur Erfassung und Analyse von Temperaturverläufen in Gebäuden und an Heizungsanlagen heute direkt an Büroleiterin Katrin Schache und an Steffen Anemüller, der die Technik nutzen wird.
Mit der neuen Technik können in den Gebäuden des Landkreises jetzt Temperaturverläufe in Räumen und an den Heizungen detailliert erfasst werden. „Erfahrungsgemäß zeigen solche Analysen Schwachstellen auf, die schon mit geringinvestiven Maßnahmen behoben werden können“,
berichtet Stüwe. In einem auf 18 Monate angelegten Projekt lässt sich Steffen Anemüller dafür bei der Thüringer Landesenergieagentur (ThEGA) zum Kommunalen Energiemanager ausbilden. Am Ende wird nicht nur er über ein Zertifikat als „Energiemanager kommunal®“ verfügen, sondern auch der Landkreis erhält ein Zertifikat als „Landkreis mit ausgezeichnetem Energiemanagement“ der Kom.EMS Qualitätsstufe Basis.
Themen, die den Energiemanager des Landratsamtes bewegen, betreffen veraltete Technik, falsche Bedienung der Technik, ungünstige Lieferverträge, bedarfsgerechte Einstellung der Heizungsregelung, der Tausch defekter Thermostate, die Steuerung und Effizienz eines Heizungskreislaufs, sinnvolles Absenken der Temperaturen oder die Energieeffizienz von Gebäuden. All das kann mit der neuen Technik und der Auswertungssoftware nun präzise erfasst werden.
Etwa 50 Gebäude des Landkreises hat Anemüller im Fokus seiner Arbeit. Für die erste Runde der Auswertung hat er 13 Gebäude ausgewählt, bei denen das besonders lohnenswert sein könnte. Dazu gehören Verwaltungsgebäude, wie das Haus II im Rainweg, Schulgebäude wie das Staatliche Berufsbildungszentrum in Rudolstadt oder Kultureinrichtungen wie das Zeughausmuseum in Schwarzburg.
Hintergrund:
Die Klimaschutzstiftung Jena-Thüringen wurde 2004 von den Stadtwerken Energie Jena-Pößneck gegründet. Das global formulierte Stiftungsziel „Schutz der Umwelt zum Zwecke des Klimaschutzes“ wird seitdem durch die Förderung konkreter Projekte vorangetrieben. Über 750.000 Euro flossen bis heute in verschiedene Maßnahmen zur Einsparung und zum sinnvollen Umgang mit Energie. Seit 2005 unterstützt die Klimaschutzstiftung Thüringer Kommunen bei Maßnahmen zum effizienten Energieeinsatz. Seit 2016 kooperieren sie dabei mit der Thüringer Landesenergieagentur (ThEGA) im Bereich des Kommunalen Energiemanagements.
Für die Thüringer Kommunen bietet diese Kooperation große Chancen. So erhalten insgesamt sieben Kommunen in Thüringen in diesen Tagen das Paket mit der Energieverbrauchsmesstechnik – neben dem Landratsamt gehört dazu im Landkreis auch die Stadt Rudolstadt. Bei einem früheren Projekt hatte auch die Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel schon von der Zusammenarbeit mit der Energieagentur profitiert. „Wir haben für die Kommunen im Bereich Energiemanagement umfangreiche Angebote – es liegt an den Verwaltungen, den Landräten und Bürgermeistern, diese für sich zu entdecken und zu nutzen“, werben Matthias Stüwe und Hannes Vierke.
Bild: Mit den kleinen handlichen Geräten bei der Übergabe außen Matthias Stüwe und Hannes Vierke, Mitte Steffen Anemüller. (Foto Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt, Martin Modes)